Wohnmodelle der Zukunft – Job und Wohnen im Einklang. Von Mitarbeiterbindung bis zu gemeinschaftlichen Wohnmodellen und bezahlbarem Wohnraum

Die drei Erkenntnisse des Abends:

1. Gute Luft im Odenwald, Wohnschulung für Genossenschaftswohnungen, Großstadtinnenbereiche, Kongresshinweise:

Wohnen ist mehr als nur eine Unterkunft – es prägt das Lebensgefühl und die Umgebung spielt eine wichtige Rolle. Der Odenwald, ca. 45-60 Min. Autofahrt von Frankfurt entfernt, bietet gute Luft, sauberes Wasser und attraktive Arbeitsmöglichkeiten, obwohl die Zugverbindung Verbesserungen erfordert. Wohngenossenschaften finden Bauland, kooperieren mit Kommunen und Bauleitern, und bieten den Mitgliedern Schulungen in Mehr-Generationen-Projekten während des Bauprozesses an. Die Genossenschaftler beteiligen sich nicht nur finanziell mit einem 25%igen Anteil, sondern engagieren sich auch solidarisch im Alltag. In Großstädten konzentriert man sich auf die Revitalisierung von Innenstadt-Wohnungen anstelle neuer Einfamilienhäuser in traditionellen Neubaugebieten.

2. Personen-Quadratmeterzahl, Bauvorgaben-Wahnsinn und FAZ über Baustop für vier Jahre:

In der Nachkriegszeit wurden ca. 10qm pro Person zugeteilt. Aktuell werden in Deutschland etwa 46qm pro Person veranschlagt. In Frankfurt leben aus Kostengründen 4-Kopf-Familien auf 35qm. Der Vertreter des Kolle-Projekts schlägt vor, dass 30qm pro Person ausreichen sollten. Genossenschaftswohnungen haben eine Größe von maximal 40-50qm pro Person oder 60qm für zwei Personen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen 4-5 Personen auf 85qm leben. In der Innenstadt gibt es Bestandsbauten von 100 Jahren, in denen Einzelpersonen in 100-300qm großen Wohnungen leben. Man möchte versuchen, diese Personen in andere Wohnungen im selben Stadtbezirk zu ziehen, um Platz für mehrköpfige Familien zu schaffen. Die Wohnungsbaugesellschaften können derzeit aufgrund von Bauvorgaben, Zinsen usw. keinen Quadratmeterpreis unter 20 Euro anbieten. Es wird darüber diskutiert, ob man von der Objektförderung zur Subjektförderung übergehen und Einzelpersonen finanziell unterstützen könnte. In Baden-Württemberg gibt es seit Jahresbeginn etwa 1.500 Euro Zuschüsse.

Ein Interview in der Samstags-FAZ vom 10.06.2023 hat bei einer Zuschauerin und den Podiumsgästen für Aufsehen gesorgt. Die im Interview genannten Informationen wurden als nachvollziehbar und problematisch empfunden. Aufgrund steigender Zinsen, hoher Baukosten und fehlender Fördermittel wird laut den Chefs der Nassauischen Heimstätten und der ABG Frankfurt sowie Architekt Thomas Merer erst in vier Jahren wieder gebaut. Das liegt auch an der aktuellen Förderpolitik, die nur noch Häuser mit dem Energiestandard EF40plus unterstützt. Allerdings gibt es zu wenige zertifizierte Fördermittelberater, was sowohl Wohnungsbaugesellschaften als auch private Investoren und Projektentwickler betrifft.

3. Hr. Reimanns Appell an die Politik:

Die Frage nach der angemessenen Wohnfläche pro Person steht neben politischen Vorgaben als großes Problem im Raum. Hr. Reimann appellierte an die Politik, die übermäßige Regulierung und Gesetzesflut zu überdenken und zu reduzieren. Als Beispiel wurden die Niederlande genannt, wo durch die Eliminierung von 30 Prozent der Vorschriften die Baukosten um etwa 28% gesunken sind. Ein gelungenes Revitalisierungsprojekt wurde am Ben-Gurion-Ring in Frankfurt erwähnt, wo autofreies Wohnen für verschiedene Generationen ermöglicht wurde. Obwohl die aktuelle Lage vorschreibt, in den nächsten 4 Jahren etwa 1,6 Millionen Wohnungen zu bauen, wird voraussichtlich nur die Hälfte davon realisiert werden. Ein ideologiefreier und praktischer Ansatz, der die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt, ist entscheidend. Zum Beispiel belastet die Vorgabe der Stadt Frankfurt, dass 25% der Fassade bei Wohngebäuden in der Innenstadt begrünt sein müssen, die Mieter mit etwa 0,40 Euro pro Quadratmeter. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist der Pioneer Park, wo das Casino-Gebäude entkernt und mit neuen Statiken zu einem Seniorenheim umgewandelt wurde.

Unsere Gäste:

Grußwort: Dr. Philipp Wiesenecker, Rechtsanwalt, Partner GvW Graf von Westphalen

  • Ferdinand Borchmann-Welle, CEO, Ting Projekte GmbH
  • Marius Schwabe, Geschäftsführer, Oreg
  • Heike Gündling, CEO, 21St Real Estate
  • Thomas A. Reimann, CEO, ALEA AG

Kontakt | Synergie nutzen

Dr. Stefan Söhngen

Fuchstanzstr. 32
60489 Frankfurt am Main

Telefon:
+49 69 - 247 41 230

E-Mail:
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