Wiederaufbau Ukraine: Zwischen Trümmern und Hoffnung – Ein Abend voller Perspektiven, Mut und Machertum

Ein Abend voller Perspektiven, Emotionen und Verantwortung

Am 10. April 2025 lud die Montagsgesellschaft zu einer Veranstaltung ins Hotel an der Messe in Frankfurt am Main. Der provokant formulierte Titel „Wiederaufbau Ukraine: Jetzt geht’s los!?“ ließ zunächst vermuten, es ginge ausschließlich um bauliche Infrastrukturmaßnahmen. Doch der Abend eröffnete ein viel tieferes Themenfeld: Es ging um Hoffnung, um die Rückkehr von Millionen Menschen, um Heilung, um wirtschaftliche Verantwortung und internationale Solidarität.

Unsere Gäste auf dem Podium

Für diesen bedeutenden Abend konnten wir drei herausragende Persönlichkeiten auf dem Podium begrüßen:

  • Vadym Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine, gab einen aktuellen Überblick über die politische, gesellschaftliche und infrastrukturelle Lage in seinem Land.

  • Dr. Viktoriia von Rosen, Vize-Präsidentin der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft für Wissenschaft und Wirtschaft, brachte sowohl persönliche als auch wissenschaftliche Perspektiven zur Lage in der Ukraine ein und sprach über die emotionale Belastung der Menschen.

  • Burim Hazrolli, Geschäftsführer der Hazrolli Unternehmensgruppe, verdeutlichte als Bauunternehmer mit konkreten Projekten, wie internationale Unternehmen sich bereits heute strategisch auf den Wiederaufbau vorbereiten.

Die Diskussion wurde von Dr. Stefan Söhngen, dem Vorsitzenden der Montagsgesellschaft, moderiert. Darüber hinaus wurde der Abend durch zahlreiche Publikumsfragen bereichert, die zeigten, wie groß das Interesse und die Betroffenheit in der Gesellschaft sind.

Die 5 wichtigsten Erkenntnisse des Abends

1. Der Zerstörungsgrad ist erschütternd

Über 70.000 Infrastrukturobjekte in der Ukraine wurden seit Kriegsbeginn zerstört – darunter über 700 Brücken, rund 3.000 Schulen und Kindergärten sowie mehr als 1.500 medizinische Einrichtungen. Die aktuellen Schätzungen gehen von einem Wiederaufbauvolumen von über 500 Milliarden Euro aus – allein in den Gebieten, die derzeit von der Ukraine kontrolliert werden. Diese Zahlen verdeutlichen die gewaltige Aufgabe, die vor der Ukraine und der internationalen Gemeinschaft liegt.

2. Der Wiederaufbau beginnt – auch ohne Frieden

Trotz der weiterhin andauernden Kämpfe laufen bereits internationale Planungen. Unternehmen wie die Hazrolli Gruppe bereiten sich intensiv vor, um beim Wiederaufbau eine aktive Rolle zu spielen. Es finden Konferenzen, Gespräche und bilaterale Initiativen statt – unter anderem in Kooperation mit der NATO, EU-Partnern und deutschen Institutionen. Dabei geht es nicht nur um Infrastruktur, sondern auch um sichere Logistik, Wohnraum für Hilfskräfte und langfristige Entwicklungsstrategien.

3. Der Wiederaufbau betrifft auch die Seele der Gesellschaft

Was oft unsichtbar bleibt, wurde an diesem Abend besonders deutlich betont: Die psychischen und seelischen Wunden der Bevölkerung sind tief. Viele Menschen leben seit Jahren unter Dauerstress, in permanenter Unsicherheit – eine Situation, die langfristige Folgen haben kann. Es braucht umfassende psychologische Unterstützung und soziale Begleitmaßnahmen, um Heilung zu ermöglichen. Gerade Frauen und Kinder, aber auch junge Männer, die aus Kriegsgebieten flüchten mussten oder unter Beschuss lebten, benötigen Raum für Verarbeitung und Stabilität.

4. Die ukrainische Diaspora ist ein Hoffnungsträger

Über eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer leben derzeit in Deutschland – viele von ihnen hochqualifiziert und mit enger Bindung zu ihrer Heimat. Etwa ein Drittel der Geflüchteten ist bereits zurückgekehrt. Die ukrainische Diaspora spielt eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau: Sie bringt Wissen, Netzwerke, Kapital und Innovationskraft mit. Darüber hinaus werden viele dieser Menschen auch in Deutschland zu Brückenbauern zwischen den Kulturen und stärken langfristig die europäische Verbundenheit.

5. Es gibt realistischen Optimismus – getragen von Tatkraft

Auf dem Podium wurde deutlich: Der Wiederaufbau ist nicht nur ein politisches Ziel – er ist Herzenssache für Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer. Es herrscht ein realistischer Optimismus, der auf einem starken Willen, Stolz und hoher Resilienz fußt. Gleichzeitig sind internationale Partnerschaften, wirtschaftliche Unterstützung und strategische Planung unerlässlich. Es geht darum, jetzt die Grundlagen zu schaffen, um nach einem möglichen Friedensschluss nicht bei null anfangen zu müssen.

Die Bedeutung des Abends

Der Abend war weit mehr als eine Podiumsdiskussion. Er war ein emotionaler Austausch über Mut und Menschlichkeit. Er war ein Appell an Verantwortungsbewusstsein, nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Und er war ein Zeichen dafür, dass viele bereit sind, sich zu engagieren – ob durch Spenden, durch unternehmerische Initiative oder durch ehrenamtliches Engagement in Projekten für Geflüchtete und Rückkehrer.

Herzlichen Dank an alle Gäste, Unterstützer und Engagierten, die diesen Abend möglich gemacht haben – und an das Publikum, das mit seinen Fragen und Beiträgen die Diskussion bereichert hat.

Kontakt | Synergie nutzen

Dr. Stefan Söhngen

Fuchstanzstr. 32
60489 Frankfurt am Main

Telefon:
+49 69 - 247 41 230

E-Mail:
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