Ein zentrales Thema für Hessens Wirtschaft – diskutiert von der Montagsgesellschaft
Die Montagsgesellschaft Frankfurt widmete sich am Abend des 17. Juni 2025 einem Thema von herausragender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung:
„Stein auf Stein – Unternehmensnachfolge in der Bau- und Immobilienwirtschaft“.
In den kommenden fünf Jahren stehen in Hessen über 14.000 inhabergeführte Unternehmen mit mehr als 300.000 Arbeitsplätzen vor einem Generationswechsel. Wie dieser Übergang gelingen kann – wirtschaftlich, menschlich und nachhaltig – war die zentrale Frage der Veranstaltung.
In Kooperation mit dem P5 The Property Kongress schuf die Montagsgesellschaft erneut einen Raum, in dem wirtschaftlicher Sachverstand, gesellschaftliche Verantwortung und persönliche Erfahrungen in einen offenen Dialog traten.
Unternehmensnachfolge als zentrale Zukunftsaufgabe
Die Unternehmensnachfolge ist weit mehr als ein juristischer oder finanzieller Vorgang. Sie ist ein entscheidender Moment für die Zukunft eines Betriebs – und damit für den gesamten Wirtschaftsstandort.
Wenn Familienbetriebe, Handwerksunternehmen oder Immobilienfirmen über Generationen hinweg erhalten bleiben, ist das gelebte Nachhaltigkeit: Bestehende Werte, gewachsene Strukturen und Arbeitsplätze werden bewahrt und weiterentwickelt, anstatt sie neu schaffen zu müssen.
Doch gerade die Bau- und Immobilienwirtschaft steht vor besonderen Herausforderungen. Steigende Zinsen, Fachkräftemangel, hohe Materialkosten und regulatorische Anforderungen erschweren die Planungssicherheit.
Eine durchdachte Nachfolgestrategie wird damit zur Voraussetzung für langfristigen Erfolg – sowohl für Familienunternehmen als auch für mittelständische Betriebe.
Erfahrungen aus der Praxis – Einblicke der Podiumsgäste
Auf dem Podium kamen Unternehmerinnen und Unternehmer zu Wort, die den Nachfolgeprozess selbst erlebt, begleitet und gestaltet haben. Ihre Perspektiven machten deutlich, wie individuell jeder Übergang ist und welche Dynamiken im Hintergrund wirken.
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Julian Will, Geschäftsführer der Nachfolgekontor GmbH, erläuterte, warum eine frühzeitige Planung und professionelle Begleitung essenziell sind. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer würden den Übergabeprozess zu spät beginnen – mit Folgen für Wert, Nachfolgerfindung und Finanzierung.
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Margit Dietz, ehemals Jean Bratengeier Bau GmbH Dreieich, teilte ihre persönlichen Erfahrungen aus der Praxis und berichtete offen über die emotionalen Herausforderungen, die mit der Übergabe eines Lebenswerks verbunden sind.
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Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster GmbH & Co. KG, schilderte, wie entscheidend Kommunikation und Vertrauen innerhalb von Teams und Familien für eine erfolgreiche Nachfolge sind.
Die Diskussion machte deutlich, dass Unternehmensnachfolge kein Standardprozess ist, sondern individuell geplante Verantwortung – geprägt von Emotion, Strategie und Struktur.
Kooperation mit P5 The Property Kongress – Wissen trifft Netzwerk
Erstmals fand die Veranstaltung in Kooperation mit dem P5 The Property Kongress statt, dem führenden Event für die Bau- und Immobilienwirtschaft in Frankfurt Rhein-Main.
Diese Zusammenarbeit zeigte, wie stark gesellschaftlicher Dialog und wirtschaftliche Praxis miteinander verbunden sind.
Während der P5 The Property Kongress für Innovation, Digitalisierung und zukunftsorientierte Geschäftsmodelle steht, bringt die Montagsgesellschaft den Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung und Werteorientierung in die Diskussion ein.
Das Ergebnis war ein Abend, der Perspektiven zusammenführte – vom klassischen Mittelstand bis hin zu modernen Immobilienentwicklern.
Nachhaltigkeit durch Nachfolge – Verantwortung weitergeben
Die Veranstaltung betonte eindrücklich, dass Nachhaltigkeit in der Wirtschaft nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Dimensionen umfasst.
Wer sein Unternehmen erfolgreich übergibt, leistet einen Beitrag zur Stabilität von Regionen, zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Zukunft des Standortes Hessen.
Nachfolge ist damit Zukunftssicherung im besten Sinne – Stein auf Stein, Generation für Generation.
Die Expertinnen und Experten waren sich einig: Nur durch rechtzeitige Planung, offene Kommunikation und den Mut, Verantwortung abzugeben, kann die Unternehmensnachfolge gelingen. Politik, Wirtschaftsförderung und Netzwerke wie die Montagsgesellschaft Frankfurt spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie Plattformen für Austausch und Bewusstsein schaffen.
Fazit – Nachfolge ist Verantwortung für die Zukunft
Der Abend der Montagsgesellschaft hat gezeigt:
Unternehmensnachfolge ist kein Randthema, sondern eine der drängendsten Zukunftsaufgaben unserer Wirtschaft. Besonders die Bau- und Immobilienbranche steht exemplarisch für den Wandel: Tradition und Innovation müssen sich die Hand reichen, um den Übergang in eine neue Generation zu gestalten.
Wer frühzeitig plant, externe Expertise einbindet und offen kommuniziert, schafft die besten Voraussetzungen für Kontinuität und Wachstum. Die Veranstaltung endete mit einem klaren Appell – an Unternehmerinnen, Politik und Gesellschaft:
Nachfolge ist nicht nur eine Pflicht, sondern eine Chance.
Hier finden Sie zukünftige Veranstaltungen der Montagsgesellschaft: https://www.montagsgesellschaft.de/veranstaltungen/zukuenftige-veranstaltungen